Sie sind Geschichtsprofessor, Strassenbahnfahrer oder Finanzmanager. Die wenigsten haben eine journalistische Ausbildung, eine Rezension zu schreiben haben sie sich selbst beigebracht. Sie haben Spass am Publizieren, Spass daran, ihre Meinung zu sagen. Konnen die Gerhard Stadelmeiers und Marcel Reich-Ranickis dieser Bundesrepublik einpacken? Heissen die neuen Kritiker etwa „propeller“, „frizztext“ oder „desperate_blues_boy“ und haben statt des Literarischen Quartetts und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Website Amazon.de als Plattform gefunden? Mit dem demokratischen Medium Internet wachst ein Informations- und Meinungsnetzwerk, das mit der Idee der Partizipation und Open-Source-Community zunehmend von Peer-to-Peer-Journalismus gepragt wird – und von den Usern und Kunden selbst gestaltet wird. Sind diese unbezahlten Laien die Literaturpapste von morgen oder bloss nach Aufmerksamkeit suchtige Egozentriker?

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