Дата выхода: | ноябрь 2013 |
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Chagall wurde in einer strengglubigen jdischen Familie geboren, in der das Verbot, den Menschen bildlich darzustellen, zum religisen Dogma gehrte. Zwar lebte Chagalls Familie in rmlichen Verhltnissen, litt jedoch keine Not. Nachdem er zunchst bei der Aufnahmeprfung fr die Kunstschule des Barons Stieglitz durchgefallen war, gelang es ihm, in die von Nikolai Roerich geleitete Schule der Kaiserlichen Gesellschaft zur Frderung der Knste aufgenommen zu werden. Chagall whlte spter als Wohnsitz Paris. In dem Knstlerviertel La Ruche traf er viele Landsleute – u.a. Lipschitz, Zadkine, Soutine und Archipenko –, die, angezogen vom Ruhm der Weltstadt, ebenfalls nach Paris gekommen waren. Bereits in den ersten Schriften ber Chagall, die in den 1920er Jahren erschienen, wurde mit Recht behauptet, dass Paris seiner Malkunst den ntigen Schliff gegeben habe, eine sensible Sprdigkeit und Bestimmtheit der Linien, die nun eine sichere und genaue Stimmigkeit mit dem Farbklang bekamen, so dass die Linie gegenber der Farbe oft zum beherrschenden Element wurde. Chagall besa von Natur aus eine “stilistische Immunitt”, er lie sich in seinem Schaffen anregen und bereichern, jedoch ohne seinem eigenen Stil untreu zu werden. Er begeisterte sich fr das Werk anderer Knstler, lernte von ihnen und streifte seine jugendliche Unbeholfenheit ab, seinen “Archimedespunkt” aber verlor er nie. Bezeichnend ist, dass Kritiker und Forscher in ihren Abhandlungen ber Chagalls Kunst hufig zur musikalischen Terminologie greifen. Chagalls Motive und Gestalten verfgen ber eine klangliche Wirkung. So erscheint die Farbe als Rhythmus, die Linie als Melodie. Diese Metaphorik entspricht einer Malkunst, die gleich der Musik auf den Begriff der Zeit bezogen ist.