Exotismus gilt als gesellschaftliches Phanomen der Vergangenheit: Durch die Differenzierung des Kulturbegriffs erscheint eine eurozentristische Sicht auf das Fremde uberholt, ist aber in der popularen Musik und Kultur auch heute in unserer globalisierten Welt noch eine gangige Praxis. Die Autorin Katrin Schonert beschreibt anhand von konkreten Musikbeispielen aus den Popcharts, wie sich Konzepte von Kultur und kultureller Identitat in Kompositions-verfahren niederschlagen, welche Rolle das Exotische im musikalischen System zugewiesen bekommt und wie Austausch- und Aneignungs-prozesse funktionieren. Sie diskutiert die Begriffe Weltmusik und Exotismus, die Debatte um Authentizitat sowie die kommerzielle Kategorie World Music und zeigt, dass der Umgang mit fremdem Musikmaterial sehr unterschiedlich sein kann. Ausgehend von den Theorien der Cultural Studies interpretiert sie abschliessend den Konsum exotisch gefarbter Popmusik und eroffnet mogliche Blickwinkel, unter denen diese wahrgenommen wird. Ihre interdisziplinare Arbeit richtet sich an Kultur- und Musikwissen-schaftler, Wirkende der Musikindustrie sowie an alle Beobachter der Entwicklung von Popmusik im 21. Jahrhundert.

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