Gleich einem Tsunami veranderte das neue „Fallpauschalengesetz“ von 2003 mit der Implementierung der Diagnosis Related Groups (DRGs) die deutsche Krankenhauslandschaft nachhaltig. Ziele waren die Erhohung der Effizienz der Leistungserbringung und die Kostenreduktion fur die Krankenkassen, insbesondere durch die Senkung der Krankenhausverweildauern der Patienten. Welche Auswirkungen hat die Logik dieser Okonomisierung, die medizinische Leistungen als Ware betrachtet und den Patienten als einen souveranen Kunden versteht, auf die Beziehung zwischen Arzt und Patient? Weicht das medizinisch Machbare dem okonomisch Moglichen unter den Bedingungen der DRGs? Diese Fragen beleuchtet die Diplom-Soziologin Carolyn Koch in ihrer Arbeit. Leitgedanke ist, dass die okonomischen Rahmenbedingungen der DRGs den Wandel der Arzt-Patient-Beziehung hin zu einer vermarktlichten Kunde-Leistungserbringer-Beziehung verstarken und somit das vertrauensbasierte Verhaltnis zwischen dem Klinikarzt und seinem Patienten aushohlen. Steuert Deutschland in Richtung Zwei-Klassen-Medizin?

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